Samstag, 21. Mai 2016

Tony Hawk's Pro Skater 5: Test der PSN-Version

Vor einiger Zeit hatte ich mich noch riesig auf einen neuen Tony Hawk Teil gefreut. Vor allem, als bekannt wurde, dass spieltechnisch endlich wieder das Skateboardfahren im Mittelpunkt stehen sollte.

Als Pro Skater 5 dann im letzten Herbst erschien, waren viele Tony Hawk Fans ziemlich sauer über die Qualität des Spiels. Denn als Titel für die aktuelle Konsolengeneration hatte das Spiel noch mit vielen Bugs zu kämpfen.

Die Entwickler reagierten nüchtern und stellten prompt ein großes Patch für Xbox One und PS4 online, um die Fehler zu beheben und den Online-Modus zu freizuschalten.

Klickte man vorher nämlich munter weiter, konnte man zuerst nur das Einführungslevel spielen. Viele wussten nicht, dass man mit X automatisch den Online-Modus auswählt, während man mit Viereck auch offline weiterspielen konnte.

Ich wollte mir jetzt lieber selbst ein Bild von dem Entwicklungsstand machen und habe die Playstation 3 Version getestet. Die PSN Version ist momentan für 19,99 Euro (statt regular 29,99 Euro) als Download erhältlich. Der Preis ist definitiv verschmerzbar, im Gegensatz zu 59,99 Euro beim Launch letztes Jahr.

(Screenshot Trailer 2015)

Umfang:
Das Spiel ist 1,8 GB groß und damit deutlich kleiner als die meisten aktuellen Konsolenspiele. Ein ebenso verhältnismäßig kleines 100 KB Patch wird bei der PS3-Version automatisch mitinstalliert.

Einen richtigen Multiplayermodus sucht man leider vergebens, wenigstens kann man mit anderen online zocken. Mit dabei ist der typische Park-Editor und auch seinen Skater kann man nach Belieben verändern. Bevor man das Spiel startet, sollte man zuerst einen Blick auf die Optionen werfen.

Denn es gibt ein paar Neuerungen bei der Steuerung: Meiner Meinung nach sollte man die neue "Slam" Funktion unbedingt auf "doppelt drücken" umstellen, da man sonst anstatt eines Grinds, in einen ungewollten Steilflug gerät.

Grafik:
Und schon kommen wir zur offensichtlichen Schwachstelle des Spiels: Der Grafik.
Die ist schön bunt, aber beim näheren Hingucken eher detailarm.

Weder Fisch noch Fleisch: Jede Textur, egal ob Charakter oder Gegenstand hat eine schwarze Außenlinie. Die Figuren sind natürlich trotzdem dreidimensional animiert und mit fotorealistischen Texturen ausgestattet -insofern handelt es sich streng genommen nicht um Celshading.

Der Schwachpunkt der Grafik ist aber vor allem die schlechte Performance.

In den Levels treten regelmäßig Ruckler auf. Auch der erste "Glitch" tauchte ganz unverhofft nach ungefähr einer Stunde auf: Ich sprang zufällig an einer Quarterpipe vorbei und landete nicht wieder auf dem Boden, sondern blieb im Nichts hängen. Mein Controller vibrierte dann ohne Ende, daher musste ich den Lauf neu starten.

Präsentation:
Das Spiel beginnt erst einmal gewohnt professionell: Ein gelungenes Intro mit den typischen Skateboardszenen macht Lust auf mehr. Auch der Sound unterstützt das ganz gut.

Startet man das Spiel zum ersten Mal, wird man dazu verleitet, das Tutorial auszuprobieren. Als Tony Hawk Fan kann man sich das eigentlich getrost sparen. Denn man merkt recht schnell, dass eigentlich nur der "Slam" neu ist und dass man bei voller Spezialanzeige jetzt mit der Schultertaste "L1" den Trickmultiplikator aktivieren kann.

Schon im Trailer hat mir dieses Feature aber nicht wirklich gefallen, da einfach wie wild Tricks rausgehauen werden und das Board dabei "magisch" leuchtet.

Sieht man mal davon ab, fällt positiv ins Auge, dass das Handling zu Beginn halbwegs realistisch ausfällt:

Keine übertriebenen Gaps, sondern ganz nett animiertes Skaten, ähnlich wie bei "Tony Hawk's Pro Skater HD", aber etwas weicher von den Animationen.

Das Leveldesign ist jedoch nicht auf Pro Skater Niveau. "The Berrics" ist noch ein typisches erstes Level, aber bei "School 3"merkt man spätestens, dass den Entwicklern irgendwie die Ideen ausgegangen sind:

Bei diesem Level wurden einfach Gaps und Gegenstände aus "School" und "School II" zusammengewürfelt. Das kriegt jeder mit dem Park-Editor selber hin.

Nach dem besagten Tutorial startet man im "Free Skate Modus", kann ohne Zeitlimit die SKATE-Buchstaben einsammeln und mit der Select-Taste neue Ziele auswählen. Man kann also richtig abräumen und gleich drei Sterne absahnen, aber wie früher richtige Goals in einem Run abzuschließen, das funktioniert leider nicht mehr.

Auch mal eben schnell die Mission neu zu starten, gestaltet sich relativ umständlich, ganz zu schweigen vom Levelwechsel. Hier hätte man einfach die alte Menüstruktur beibehalten sollen.

Fazit: Tony Hawk's Pro Skater 5 ist kein richtiger Totalabsturz, aber holt auch keinen eingefleischten Fan unter seinem Deck hervor.

Wer einfach mal so den Highscore knacken will oder gern Gegenstände einsammelt, ist hier gut bedient, wer aber ein atmosphärisches Gameplay und eine richtige Story erwartet, wird bitter enttäuscht.

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